Das textile Handwerk war und ist ein Symbol für Fleiss, Geschick, Gespür und Präzision. Handwerkliche Attribute, auf welche die Appenzeller Vorderländer zurecht stolz sein dürfen. Das Dorfhus Gupf baut in mehrerlei Hinsicht auf diese textilen Traditionen. Im Jahr 1860 errichtete Johannes Graf (1814-1889) genau an dieser Stelle ein Gebäude für Baumwoll- und Plattstichweberei. Bis zum Jahre 2006 wurde in diesem Fabrikgebäude mit und an textilen Produkten gearbeitet. So war es naheliegend, den textilen „Geist“ auch im Neubau des Hauses willkommen zu heissen.
Da auch früher die Web- und Stickerstühle in den unteren Räumen angesiedelt waren, haben auch wir den unteren Festraum, unsere Stickerstube, mit einer bestickten Decke versehen. Auch heute noch werden für derartige Projekte und deren Umsetzung Fachleute zusammengezogen, um gemeinsam die beste Lösung zu finden. So haben wir den Stoff von Bischoff Interior AG aus St. Gallen bezogenen und zum Besticken wurde das fundierte Wissen des heimischen Betriebes, der Walter Sonderegger AG in Rehetobel, genutzt. Selbstverständlich waren auch noch weitere „Künstler“ am Werk, welchen wir zu Dank verpflichtet sind. Ein beherzter Profi auf diesem Gebiet ist Simona Engeli, SIMOODA, welche die Fertigung koordinierte und den Entwurf mitgestaltete. Gerade bei heimischen und kleinen Textilbetrieben hält Simona mit ihren Aufträgen die Maschinen am laufen.
Um das Jahr 1800 beschäftigte die St.Galler Stickereiindustrie nahezu 100.000 Mitarbeiter. Der wichtigste Arbeitgeber der Ostschweiz fügte die Appenzeller Stickerei hinzu, welche dann der „St. Galler Spitze” zu Weltruhm verhalf.
Näheres zur Rehetobler Textilgeschichte erfahren Sie unter:
www.textildorf.ch
www.textilland.ch